Lass dich nicht aus der Ruhe bringen
Das Bewerbungsgespräch ist dafür da, dass du und dein möglicher Arbeitgeber sich kennenlernen. Deine Bewerbungsunterlagen haben bereits Interesse geweckt. Und nun möchte man sich im direkten Austausch ein Bild von deiner Person machen. Bereite dich gut vor – Tipps findest du hier.
Ein Bewerbungsgespräch läuft meistens nach einem bestimmten Schema ab:
- Du wirst begrüßt, man fragt dich, ob deine Anfahrt gut verlaufen ist, vielleicht gibt es etwas Smalltalk.
- Du wirst in ein Büro oder Besprechungszimmer gebeten.
- Man bittet dich, dich zu setzen und bietet dir ein Getränk an.
- Oft startet das Gespräch damit, dass du dich kurz vorstellen sollst.
- Eventuell erzählt man dir noch etwas über die Ausbildung oder die ausgeschriebene Stelle.
- Man stellt dir Fragen zu deinem Berufswunsch, deinem Werdegang, deiner Person …
- Man bietet dir die Möglichkeit, deine Fragen zu stellen.
- Man verabschiedet dich und begleitet dich zum Ausgang.
Wichtig:
- Sei pünktlich!
- Bedanke dich für die Einladung.
- Ein fester (aber nicht zu fester) Händedruck macht einen guten Eindruck.
- Achte auf deine Körperhaltung.
- Verstelle dich nicht, sei du selbst.
- Sei freundlich, höflich und aufmerksam.
- Bedanke dich am Ende für das Gespräch.
- Sag ruhig, dass du dich freuen würdest, wenn man sich für dich entscheidet.
Es gibt typische Fragen, die Personalverantwortliche stellen. Darauf solltest du antworten können:
- Warum möchtest du in unserem Unternehmen deine Ausbildung machen bzw. deine neue Stelle antreten?
- Was weißt du über unseren Betrieb?
- Was reizt dich an diesem Ausbildungsberuf bzw. an der ausgeschriebenen Stelle?
- Welche Schulfächer mochtest du am liebsten?
- Warum meinst du, dass du für den Beruf geeignet bist?
- Welche Stärken und Qualifikationen zeichnen dich aus?
- Was sind deine Schwächen?
- Welche beruflichen Ziele hast du? Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Dies sind Fragen, die du stellen könntest (falls dies im Gespräch nicht bereits erwähnt wurde):
- Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Auszubildenden?
- Welche Abteilungen lerne ich während der Ausbildung kennen?
- Habe ich während der Einarbeitung einen festen Ansprechpartner?
- Wieviele Auszubildende gibt es?
- Wie sind die Chancen auf eine spätere Übernahme?
Was du auf keinen Fall fragen solltest:
- In der Zeitung stand, dass sie zuletzt viel Ärger hatten – wie kam es dazu?
- Bekomme ich in der Probezeit Urlaub?
- Wieviel Weihnachtsgeld gibt es?
- Wieviele Tage darf ich in der Berufsschule fehlen?
3 Fragen – 3 Antworten
1. Wie gehe ich mit meinem Lampenfieber um?
Nervosität ist völlig normal. Deine Gesprächspartner wissen, dass es für dich eine besondere Situation ist und nehmen dir das sicher nicht übel. Atme vor dem Gespräch noch einmal tief durch. Falls du feuchte Hände bekommst, wische sie vor dem Händeschütteln noch einmal unauffällig mit einem Papiertaschentuch ab. Du solltest nicht zappelig sein, an den Nägeln kauen oder mit dem Stuhl kippeln.
Wenn du dich gut vorbereitet hast, wirst du mit einem besseren Gefühl ins Gespräch gehen.
2. Mein Lebenslauf hat Lücken, was sage ich dazu?
Wenn es im Lebenslauf eine Unterbrechung von mehr als zwei Monaten gibt, werten Personaler dies als „Lücke“. Du solltest erklären können, wie es dazu kam. Hast du dich beruflich neu orientiert? Dich um Familienangehörige gekümmert? Eine Reise unternommen? Ist dir gekündigt worden? War es vielleicht wegen der Corona-Pandemie schwierig, eine Ausbildungsstelle oder Festanstellung zu bekommen? Du musst nicht sehr ausführlich darauf antworten. Aber: Sei ehrlich – falsche Angaben zum Lebenslauf sind (auch nachträglich) ein Kündigungsgrund! Und denk daran: „Nobody is perfect“. Viele Menschen haben keinen geradlinigen und lückenlosen Lebenslauf.
3. Wie reagiere ich auf unzulässige Fragen?
Fragen nach Familienstand und Familienplanung, sexueller Orientierung, Krankheiten, Gewerkschaftszugehörigkeit, politischer Haltung oder Religiosität sind in Bewerbungsgesprächen nicht erlaubt. Werden sie dir doch gestellt, geht es vielleicht nur darum, deine Reaktion zu testen. Bleib ruhig, atme erstmal tief durch und überlege dir, ob und wie du darauf antworten willst. Du musst auf solche Fragen nicht die Wahrheit antworten und kannst ausweichen. Beispiel: „Haben sie in der nächsten Zeit geplant, eine Familie zu gründen?“ – „Mein Partner und ich haben uns darüber noch keine Gedanken gemacht. Für uns steht aktuell der Beruf im Vordergrund.“ Und du kannst auch antworten, dass du auf eine solche Frage nicht so gern antworten möchtest.
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Dein Anschreiben ist ein förmlicher Brief, der eine festgelegte Form hat. Hier kannst du dir den Aufbau anschauen.